Damen1 | RSC Damen behalten in der Relegation eine weiße Weste
Erstellt: von Peter Hahlgans
Die Relegation fand am Samstag, den 15. April, im schönen Dornhan im Schwarzwald statt. Im Verlauf des in Turnierform ausgespielten Wettbewerbs traten sechs Mannschaften, 2 Absteiger aus der Bezirksliga und vier Aufstiegsaspiranten aus der A-Klasse, gegeneinander an. Und nur der Erstplatzierte dieses Tages ist direkt für den Aufstieg in die Bezirksliga qualifiziert. Das bedeutet, dass man als teilnehmende Mannschaft nach nur einer Niederlage die Hoffnung auf einen Aufstieg fast schon begraben kann. Entsprechend hoch war der Druck, der am Samstag auf den Spielerinnen lastete.
Der erste Gegner der Damen aus Renningen war mit der TG Biberach ein Absteiger aus der Bezirksliga. Entsprechend hoch das Niveau beider Mannschaften im ersten Satz, hier trafen zwei Mannschaften auf Augenhöhe aufeinander. Keines der Teams konnte sich deutlich absetzen, das Aufschlagsrecht wechselte häufig, der Punkteabstand betrug nie mehr als 2 Zähler. Beim Stand von 21 zu 23 Punkten erkämpften sich die Renninger Damen den Aufschlag. Unsere Zuspielerin Steffi behielt die Nerven und schlug bis zum Satzgewinn von 25 zu 23 auf. Damit war der erste Satz gewonnen und die Erleichterung groß. Konnte man doch mit den stärksten Mannschaften nicht nur mithalten, sondern auch Paroli bieten. Der zweite Satz lief entsprechend gut für das Renninger Team. Selbstbewusst wurden die variablen Angriffe aus der, durch unsere auf sehr hohem Niveau agierenden Libera Jenny, sehr stabilen Abwehr heraus vorgetragen und folgerichtig ging der zweite Durchgang deutlich mit zwölf Punkten Vorsprung 25 zu 13 an die RSC Damen. Beendet wurde der zweite Satz durch die wuchtigen Aufschläge von Jessi, die die Gegnerinnen gehörig unter Druck setzten und einen ruhigen Spielaufbau verhinderten. Erleichtertes Aufatmen beim Trainer, erleichtertes Durchatmen bei der Mannschaft.
In der zweiten Partie des Tages wartete mit dem TSB Ravensburg ein weiteres Schwergewicht aus der Volleyballhochburg Oberschwaben auf die Spielerinnen aus der Boschstadt. Auch hier endete der erste Satz denkbar knapp mit 25 zu 23. Im zweiten Satz riss dann leider erstmals die Serie dieses Tages und der RSC musste sich mit 17 zu 25 Punkten doch deutlich geschlagen geben. Mit einem weiteren Satzverlust wäre der Aufstieg bereits zu diesem frühen Zeitpunkt Geschichte. Also stemmten sich die Damen aus Renningen gegen die drohende Niederlage und warfen ihre ganze Erfahrung aus unzähligen Volleyballpartien in die Waagschale. Milena hatte ihre kurze Schwächephase aus dem ersten Spiel überwunden und bezwang immer wieder die gegnerische Feldabwehr mit platzierten Angriffen über die Mitte. Folgerichtig ging dieser Tie-Break mit 15 zu 10 an die sehr variabel aufspielenden RSC Damen. Damit war die Vorrunde geschafft und mit dem Gruppensieg das erste Teilziel auf dem Weg zum Aufstieg erreicht.
Jetzt stand nur noch ein Spiel, das Endspiel um Platz 1 auf dem Programm. In der anderen Gruppe, die durchweg schwächer besetzt war, hatte sich der TV Rottenburg durchgesetzt. Auch das eine Mannschaft, die in der vergangenen Saison in der Bezirksliga gespielt hatte und den Abstieg um jeden Preis vermeiden wollte. Der RSC hatte in den vorausgegangenen beiden Spielen zwar sehr viel Kraft gelassen, aber auch enorm viel Selbstvertrauen getankt. Gestärkt durch diesen Glauben an die eigenen Fähigkeiten gingen die Damen vom Schwimmclub extrem engagiert zu Werke. Die sehr gut gestellten Bälle unserer beiden Zuspielerinnen Elli, die an diesem Tag ihr bestes Spiel der gesamten Saison hinlegte, und Bridget fanden in den Außenangreiferinnen Jessi und Verena dankbare Abnehmer, die diese Bälle dann eins ums andere Mal im gegnerischen Feld versenkten. Und die Mitte? In der Mitte brachte Ina mit ihren starken Blockaktionen die gegnerischen Angreiferinnen zum Verzweifeln und stellte mit ihren platzierten Schmetterschlägen die gegnerische Feldabwehr immer wieder vor unlösbare Probleme. Als logische Konsequenz endete der erste Satz nach gerade einmal 15 Minuten 25 zu 15 für den RSC. Die Bezirksliga war zum Greifen nahe, nur noch ein Satzgewinn trennte den RSC vom Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse. Auch im zweiten Durchgang behielten die Damen aus Renningen immer die Nase vorn, leider nur bis zum Stand von 21 zu 17 Punkten. Zu diesem Zeitpunkt fühlten sich die Vertreterinnen des Schwimmclubs als vermeintlich sichere Siegerinnen bereits schon aufgestiegen und reduzierten ihre Anstrengungen. Ein fataler Fehler, den man nie machen sollte, besonders nicht gegen einen bezirksligaerfahrenen Gegner. Es kam wie es kommen musste, die Rottenburger erzwangen nach einem knappen Satzgewinn (24:26) einen dritten Satz. Wieder einmal sollte die Entscheidung erst im Tie-Break fallen. Der unnötig selbstverschuldete Satzverlust setzte bei den Renninger Damen neue Energie frei, die diese dann auch aufgrund ihrer Spielerfahrung positiv umsetzen konnten. Verena lief auf der Außenposition zur Höchstform auf und schmetterte, was das Zeug hielt. Verena, Bridget, Ellen und die verletzt mitgereiste Stefanie feuerten ihre Mitspielerinnen von der Bank aus derart lautstark an, das sie selbst hinterher heiser und der vor ihnen stehende Trainer beinahe taub wurden. Auf dem Feld ließen alle Akteure ihr gesamtes Können aufblitzen und spielten den scheinbar übermächtigen Gegner aus der Kaderschmiede Rottenburg praktisch an die Wand. Und wieder war es Jessi, die die spielentscheidenden Aufschläge souverän verwandelte. Vier hart platzierte Bälle kurz nach dem Seitenwechsel ließen keinen Spielaufbau der Rottenburger Mannschaft mehr zu. Damit ging der Tie-Break absolut verdient mit 15 zu 7 an die Damen des RSC. Ausgelassen hopsten die Spielerinnen über das Spielfeld und feierten sich und den absolut verdienten Aufstieg. Und der Trainer? Der Trainer war mächtig stolz. Auf die guten Spiele der Mannschaft während der gesamten Saison und auf die phänomenale Leistung an diesem Tag. Bezirksliga, wir kommen!